Biografie

1970 in Oldenburg (Oldb.) geboren, verbrachte ich Kindheit und Jugend in Kempen am Niederrhein, wo ich auch meine erste Musikausbildung erhielt. Diese bestand aus einer Grundausbildung an der Kreismusikschule Viersen, Geigen- und Bratschenunterricht, Klavier- und Orgelunterricht, Tonsatz- und ersten Kompositionsunterricht. Den hätte ich mir aus heutiger Sicht geregelter gewünscht, aber damals hatte ich nichts dagegen, einfach selber drauf los zu komponieren. Mein Klavierlehrer Stefan Tuschewitzki hat mir in den Achtziger Jahren das Tor zur Neuen Musik geöffnet. Viele bekannte Komponistennamen des 20. Jahrhunderts hörte ich erstmals aus seinem Mund. Tuschewitzki war es auch, der sich meine frühen Kompositionen gelegentlich ansah und Verbesserungen vorschlug. Aus jener Zeit stammt das Divertimento, das sich noch ganz im klassischen Tonsatz bewegt. Das Stück Milla, für das ich 1991 beim NRW-Landeswettbewerb „Jugend komponiert“ den 3. Preis erhielt, geht wesentlich auf seinen Einfluss zurück. Tuschewitzkis eigene Werke sind übrigens im Dohr-Verlag erschienen.

Nach Abitur und Zivildienst in Kempen studierte ich an der Musikhochschule in Köln, zunächst Kirchenmusik, ab 1996 dann Komposition. Hier traf ich auf Prof. Krzysztof Meyer (*1943), einen bekannten polnischen Komponisten und musikalischen Alleskönner. Sein umfangreiches Werk wächst auch heute noch, er spielt sehr gut Klavier, veröffentlichte unzählige Fachartikel, hält Vorträge und schrieb eine bedeutende Biografie über Schostakowitsch, mit dem er als junger Mann befreundet war. Man würde viel mehr von ihm hören, wenn er nicht so bescheiden wäre.

Das Kompositionsstudium bei Prof. Meyer war für mich eine große Herausforderung. Da ich in meiner bisherigen Musikausübung recht breit aufgestellt war, fehlten mir nun wichtige Kenntnisse auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Die galt es nachzuholen. Ich hörte fast täglich wichtige Werke von Schönberg, Webern, Berg, Bartok, Strawinsky, Schostakowitsch, Prokofiev, Nono, Messiaen, Berio und vielen anderen. Dazu kamen die Analysen dieser Werke und die eigenen Kompositionsversuche. Einigen der großen Komponisten des 20. Jahrhunderts bin ich während meines Studiums persönlich begegnet, darunter waren Ligeti, Penderecki, Crumb, Stockhausen, Henze und Boulez.

Von Oktober 1998 bis Sommer 1999 habe ich ein Auslandsjahr an der Musikakademie in Krakau verbracht. Prof. Meyer vermittelte den Kontakt zu seinem Jugendfreund Marek Stachowski, der zu jener Zeit Direktor der Musikakademie war und dort schon seit Jahren Komposition lehrte. Auch Prof. Stachowski habe ich viel zu verdanken und darüber hinaus war der Kontakt zur sogenannten Polnischen Schule um Witold Lutoslawski und Krzysztof Penderecki eine wichtige Erfahrung. In Krakau komponierte ich vor allem mein Klavierquintett.

Im Sommer 2000 schloss ich mein Kompositionsstudium mit der Diplomprüfung in Köln ab und lebe und arbeite seitdem mit Frau und drei Kindern im Kölner Raum.